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Samstag, 16. August 2014

Endlich angekommen

Also, wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt, ist die Anreise nach La Paz, Bolivien von Berlin aus eine etwas längere Angelegenheit, aber es kam dann doch etwas anders als erwartet.
Dienstag morgen, 9:30 - nach einem tränenreichen Abschied beginnt meine Reise am Berliner Hauptbahnhof. Erstes Ziel: Frankfurter Flughafen. Gemeinsam mit den anderen Freiwilligen erreichte ich Madrid von wo aus es ab in den nächsten Flieger nach Santa Cruz ging. Nach einer äußerst sicheren Landung, wo wir kurzzeitig dachten, das Flugzeug würde umkippen, kamen wir dann gegen 5:30 morgens am Mittwoch (bolivianische Zeit, d.h. in Deutschland war es schon 11:30) in Santa Cruz an. Erstmal durchatmen. In Santa Cruz war es unerwartet kalt und regnerisch und ein fieser Wind tobte durch die Stadt. Ganz herzlich empfingen uns dort die Koordinatoren aus den jeweiligen Städten und gemeinsam fuhren wir dann in ein Projekt in Santa Cruz, wo wir uns etwas ausruhen konnten vor der Weiterfahrt nach La Paz.
Mittwochnachmittag, 15:30 (bolivianische Zeit) - am hektischen Busterminal in Santa Cruz verabschiedeten wir uns dann alle voneinander, da wir uns in drei Gruppen trennen mussten - Santa Cruz und Umgebung, Sucre und La Paz/El Alto. Und dann ging es schon ab in den Bus, um, wie uns gesagt wurde, weitere 17 Stunden nach La Paz zu fahren. Glücklicherweise basiert in Bolivien der Verkehr hauptsächlich auf Bussen, denn dementsprechend sind diese sehr viel bequemer als das was wir in Deutschland mit dem Fernbus gewöhnt sind. Die Sitze ähneln Betten und man kann es sich dort doch ganz bequem machen. Also bestiegen wir eingermaßen beruhigt den Bus, mit der Erwartung am Donnerstag gegen 11 Uhr in La Paz anzukommen.
Donnerstag morgen, 2:00 - irgendwie bin ich nach einem sehr festen Schlaf im Bussessel aufgeweckt worden. Schnell bemerkte ich, das irgendetwas nicht stimmt - der Bus war kaputt und stand scheinbar schon eine ganze Stunde unbeweglich am gleichen Platz. Die Weiterfahrt war nicht möglich also verließen wir alle den Bus und ließen unser Gepäck drinnen, in der Hoffnung es später in La Paz wieder anzutreffen. Unsere einzige Möglichkeit wieder einen Bus zu finden war es erstmal mit dem Schnelltaxi nach Cochabamba zu fahren. Dies war eine äußerst gemütliche Angelegenheit mit neun Personen im normalgroßen Taxi, vor allem da genau dieser Abschnitt der Reise doch sehr holprig war. Aber da wir in ca. 3.5 Stunden in Cochabamba angekommen sein sollten, wäre das kein so großes Problem gewesen, wenn nicht um ca. 4 Uhr morgens einer der Hinterreifen des Taxis aufgrund der unebenen Straßen kaputt gegangen wäre. Das bedeutete für uns: aussteigen und ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde warten bis der Taxifahrer den Reifen gewechselt hatte. Dieser stellte sich jedoch äußerst geschickt an und schaffte es im Dunkeln mithilfe von Steinen das Auto anzuheben und die Reifen auszutauschen.
Donnerstag morgen, ca. 7 Uhr - Ankunft in Cochabamba, wo wir glücklicherweise sofort einen Bus fanden, der uns um 8 Uhr weiter nach La Paz fahren sollte. Uns wurde gesagt, in ca. 5 Stunden, also um 13 Uhr seien wir dann da. Es stellte sich jedoch heraus, dass man sich auf diese Angaben nicht verlassen konnte, denn aufgrund von Stau etc. waren wir um 14 Uhr immer noch irgendwo mitten auf dem Land. Obwohl ich komplett fertig war, konnte ich kaum anders als die ganze Zeit aus dem Fenster zu schauen und die wunderbare Landschaft zu beobachten. Denn das tropische, sehr grüne und palmenreiche Bolivien in Santa Cruz war auf einmal zu einer deutlich kahleren Berglandschaft mutiert.
Um halb 6 kamen wir dann endlich in La Paz an, wo uns die Freiwilligen vom letzten Jahr und mein Gastbruder erwarteten. Meine Gastfamilie ist super nett und total herzlich und besteht aus Mama, Papa, Marcos (meinem Gastbruder), Janet (meine andere Gastschwester) und ihrem Mann Oscar und ihren zwei Kindern, Dylan und ein ganz kleines Baby, was eine Woche alt ist (!!!!). Hier fühle ich mich sehr wohl! Außerdem hat man von unserem Haus aus eine perfekte Sicht auf die atemberaubende Stadt, die vor allem bei Nacht unglaublich aussieht.
Leider ist es hier doch deutlich kälter als erwartet (ist ja Winter...) und die Nächte würde ich in meinem eisigen Zimmer ohne meine fünf Wolldecken nicht überleben. Auch an die Höhe muss man sich gewöhnen, denn nach drei Stufen bekommt man schon teilweise keine Luft mehr und das in einer Stadt, wo man eigentlich die ganze Zeit hoch und runter läuft....
Aber, mir gefällt es hier sehr gut und ich hoffe, das wird auch so bleiben!






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